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 DÖ FUCHSATE ROSL

Dö Rosl bin i, da Sepp is mei’ Schotz –
Hab a G’friaß wiar a Hund, rote Haar’, wiar a Kotz ...
Bal s’ mi’ segn, sog’n s’: da laaft s’, die söll fuchsate, schau’,
 Vo’ der Au!*

5
Mecht s’ Mo’sbuida sei’, und seid’s allawei’ guat?

Ös Leetschfeig’n, ös habt’s ja koa Schneid und koa Bluat!
Der mei’, der haut ois bluatig und blau
 I’ der Au!

Wißt’s, der hat Finess’n! Wia’s der aso macht,

10
Da gibt ’s koane Würschtln, bal a kimmt bei da Nacht!

Der stiecht enk an Meensch’n ak’rat wiar a Sau
 I’ der Au!

Bal i mit an fein’ Herr’n in an Winkel drin bi’,
Is er aa scho’ glei’ da, und der anderne hi’!

15
In da Fruah’ schaugt si’s Bluat an da Schandarm, da Wauwau,

 I’ der Au!

*) Die „Au“ ist eine Vorstadt im Osten Münchens.

Empfohlene Zitierweise:
Hanns von Gumppenberg: Das teutsche Dichterroß. Callwey Verlag, München 1929, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gumppenberg_Dichterross_0145.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)