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II.

Über das Flugblatt "30.1.1933 – 10 Jahre Nationalsozialismus – 30. 1. 1943" wurde inzwischen noch folgendes festgestellt:

Die verwendeten Briefumschläge, sogenannte Fensterbriefumschläge‚ werden ausschliesslich von der Fa. Gg. Steibl, München, Sandstr. 21–24, hergestellt. Die letzte Lieferung an die Fa. BMW. mit derartigen Umschlägen in Höhe von 105 000 Stück erfolgte am 22.1.1943. Ermittlungen über Transport, Auslieferung usw. sind eingeleitet.

Bei dem für diese Hetzschriften verwendeten Papier handelt es sich um saugfähiges Holzpapier von geringer Qualität, das als Schreibmaschinen- und Abzugspapier in dieser Art von allen Papierfabriken hergestellt wird. Diese Papierart ist vor einem Jahr bei den BMW geführt worden. Restbestände sind nicht mehr vorhanden. Das Werk I München und das Werk II München-Allach werden im allgemeinen zentral vom Werk I München mit Papiermaterial und Umschlägen beliefert. Es ist jedoch auch möglich, dass die einzelnen grösseren Betriebsabteilungen selbständig Papiermaterial einkaufen, das dann nicht im Lager angeliefert wird. Derartige Einkäufe werden bei der Einkaufsabteilung nur gemeldet und registriert. Wird Papiermaterial von den einzelnen Betriebsabteilungen im Lager abgeholt, so erfolgt die Aushändigung gegen Bezugsnachweis, der vom Abteilungsleiter signiert wird. Kleinere Mengen von Papier und Umschlägen werden nicht abgegeben. Im allgemeinen bestellen die einzelnen Abteilungen beim Lager Mengen bis zu tausend Stück. Es wird ohne weiteres als möglich bezeichnet, dass z.B. von einem Angestellten 50 Briefumschläge entwendet werden, ohne dass dies auffällt.

Es ist veranlasst worden, dass von allen bei den BMW. verwendeten Schreibmaschinen ( etwa 1100 Stück) unter einem Vorwand Schriftproben gefertigt und zur weiteren Untersuchung zur Verfügung gestellt werden. Unter den gleichen Gesichtspunkten werden auch von den Vervielfältigungsapparaten unter Verwendung der jeweils dazu gebrauchten Schreibmaschinen Abzüge gefertigt.

An das Kriminaltechnische Institut beim Reichskriminalpolizeiamt und an die Kriminaltechnische