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S. 207. Prosaische Fassungen erschienen 1621 von Richard Johnson und bei Tabart 3, 37, Craik, Fairy book 1878 S. 83, Hartland S. 272, Jacobs 1, 140 nr. 25. – Schottisch bei Campbell ³ 3, 127 nr. 69 ‘Thomas of the thumb’ = Brueyre S. 9; vgl. Revue des trad. pop. 2, 80 (mit dem Blatte, unter das er sich beim Hagelwetter geflüchtet, von der Kuh verschluckt, mit dem Magen von einer Frau fortgetragen, vom Fuchs verschlungen). – In Frankreich wird die Geschichte von dem sich unterm Kohlblatte versteckenden Däumling bereits 1661 zitiert[1]. Im Magen der Kuh, den die Alte wegwirft und der Wolf frißt, erscheint er bei Cosquin 2, 147 nr. 53 ‘Le petit Poucet’ und ‘Le petit Chaperon bleu’. Carnoy, Contes français S. 167 ‘Pouçot’ (G H F²) und S. 245 = Romania 8, 230 ‘Jean des pois verts’ (F¹). Carnoy, Lit. orale de la Picardie S. 329 ‘Jean l’ Espiègle’ (G). Revue des trad. pop. 7, 697 ‘Le petit Poucet’ (G F). Revue des patois 1, 219 ‘Peucot’. Mélusine 1, 41 ‘Jean Bout-d’homme’ (C G H). Bladé, Gascogne 3, 78 ‘Grain-de-millet’ = Blümml, Schwänke S. 108 nr. 39 (A B G H C). Arnaudin S. 89 ‘Grain-de-mil’ (G H F²). Montel-Lambert, Contes du Languedoc S. 60. G. Paris, Le petit poucet 1875 S. VII ‘Peperelet’ (aus Languedoc). Gras, Dict. du patois forézien 1863 S. 201 ‘Plenpougnet’ d. h. Handvoll; vgl. R. Köhler 1, 107 und G. Paris S. 36 (G H². Einleitung aus Perraults Petit poucet; s. oben S. 124). Gittée-Lemoine S. 97 ‘La cotte d’ or’ (G, verbunden mit Hans im Glück, unsrer nr. 83). Revue des trad. pop. 19, 182 ‘Le petit birou’. 11, 232 ‘Quatre pouces’ (springt dem Teufel in die Tasche und entwendet ihm Börse und Zauberstab). – Italienisch bei Andrews nr. 29 ‘Pequeletou’ (A C F² G H². Hübsche Einleitung)[2] und nr. 36 ‘Petoumeletou’ (G


  1. Histoire du poète Sibus: ‘Vous diriez que ce petit homme ait esté trouvé sous une feuille de chou comme Poussot’ (E. Fournier, Variétés historiques 7, 92 = Revue des trad. pop. 9, 510). Vgl. Richer, L’Ovide bouffon 1662 (Revue 1, 245): ‘Sachant par coeur de mot à mot | L’Orque, le petit Pucelot, | La Soury, peau d’âne et la Fée’. Perrault scheint den Namen, wie oben S. 124 gesagt, mit einem andern Märchenstoffe verbunden zu haben.
  2. Eine abgewiesene Bettlerin wünscht der kinderlosen Frau, daß die Bohnen in ihrem Topfe alle zu Kindern werden; wie nun die vielen Jungen herumhüpfen und zu essen verlangen, schneidet die geängstete Frau allen die Köpfe ab. Als sie dann das Essen ihrem Manne hintragen soll und bedauert, kein Kind am Leben gelassen zu haben, kriecht eins, das sich im Schlüsselloch versteckt hatte, hervor und erbietet
Empfohlene Zitierweise:
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 391. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_391.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)