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ein Bein vom Thron und wirfts ihm auf den Kopf. Gott spricht: ‘Wanne, wanne, wenn ich so hastig wäre wie du, wie würde es dir auf Erden ergangen sein!’ Langbein, Gedichte 2, 29 (1820) ‘Theophan’. v. Ditfurth, Alte Schwänk und Märlein 1877 S. 23 ‘Der Schneider im Himmel’. Merkens, Was sich das Volk erzählt 2, 27 nr. 30. Aus Schwaben bei Meier nr. 35 ‘Der Schneider im Himmel’. Aus dem Böhmerwald Zs. f. Volkskunde 17, 103 nr. 7 ‘Der Schneider im Himmel’. Aus Rügen bei Haas, Rügensche Sagen 1903 nr. 213 ‘Der Schneider im Himmel’. Vom Niederrhein bei Wolf, DMS. nr. 16 ‘Jan im Himmel’ (eingerahmt von einem Lügenmärchen). Im Schweizer Märchen bei Rochholz, Schweizersagen 2, 305 = Sutermeister nr. 15 ‘Ein spanischer Chasseur’ läßt sich der von Petrus zurückgewiesene Schneider als Kavallerist von einem alten Weiblein in den Himmel tragen. – Französisch bei Orain p. 83 ‘Le tabouret du paradis’. – Ungarisch bei Sklarek 1, 207 nr. 24 ‘Der Zigeuner im Himmel und in der Hölle’.

Kleinrussisch aus Galizien im Etnograf. Zbirnyk 12, 83 nr. 100: Gott setzt einen braven Schmied für einen Tag auf seinen Thron, aber dieser vermag nicht ruhig zu bleiben, sondern schreit laut auf und fällt herab. In einer andern Fassung ebd. 13, 40 nr. 240 wirft der neben Gott auf dem Throne sitzende Schmied ein sündiges Weib zu Tode. Ebd. 13, 52 nr. 245 darf ein alter Soldat, der mit Paulus, Petrus und dem Herrgott Karten spielt und gewinnt, auf Gottes Thron steigen, kann es aber dort nicht aushalten. In einer weißrussischen Erzählung bei Romanov 4, 184 nr. 44 vermag ein gerechter Greis, dem Gott seine Macht überläßt, seinen Zorn nicht zu bezwingen und muß auf die Erde zurückkehren.


36. Tischchen deck dich, Goldesel und Knüppel aus dem Sack. 1856 S. 65.

1812 nr. 36, I: von Jeanette Hassenpflug zu Kassel im Herbst 1812, die es von einer alten Mamsell Storch bei Henschel gehört hatte.

Die als Rahmen dienende Erzählung von der lügnerischen Ziege, um derenwillen der Schuster seine drei Söhne aus dem Hause jagt, und die zur Strafe kahlgeschoren eine Fuchshöhle einnimmt,

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 346. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_346.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)