Seite:Grimms Märchen Anmerkungen (Bolte Polivka) I 292.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

uf, den Geruch von Menschen rieche ich). – Zulu bei Callaway 1866 1, 49 (Uf uf, in meinem Hause ist heut ein herrlicher Geruch).

Die Episode endlich der durch Begegnende dem Helden aufgetragenen Fragen tritt auch in andern Märchenkreisen auf. Am nächsten stehen die Fälle, wo ein Jüngling zur Heilung des Königs drei Federn des Greifs holen (Pitrè, Nov. toscane nr. 24 ‘Il diavolo fra i frati’. Finamore 2, 13 nr. 56. Veckenstedt, Wendische Sagen S. 75. 237. 240) oder beim Drachen oder bei der Sonne nach einem Mittel für eine Kranke fragen soll (Meier nr. 73 ‘Die drei Federn des Drachen’. Roméro nr. 2 ‘Os tres coroados’). Auch der Dummling, der sich eine Frau suchen soll (Müllenhoff S. 427 ‘Vom Bauernsohn, der König ward’), der Pechvogel, der unabsichtlich überall Schaden anrichtet und darum vor den Richter geführt wird (J. J. Schmidt, Dsanglun 1843 S. 340 = Benfey, Pantschatantra 1, 395. Jātaka transl. by Cowell 2, nr. 257), der boshafte Knecht, der seinem Herrn die drei Ringe [!] des Teufels holen soll (Vinson p. 53 ‘Le fou et le Tartaro’), der vom Unglück Geplagte, der sich beim Schicksal beschweren will[1], der Wohltätige, der den ihm verheißenen hundertfältigen Lohn einzufordern gedenkt[2], der mit einer Frage des Königs zu drei weisen Greisen geschickte Landmann (Rosen,


  1. Revue des trad. pop. 10, 441 ‘Le nasib endormi’. Magazin f. Lit. des Auslandes 1880, 356 (macedonisch). Sbornik min. 8, 182 nr. 3. 8, 174. 11, 134 nr. 2 (zur Sonne). 13, 219 nr. 5 (Witwe zur Sonne). Archiv f. slav. Phil. 13, 546. 553 und Šapkarev S. 306 nr. 168 (Sonne). Schischmanoff p. 238. 249. Wuk 1854 nr. 13 ‘Das Schicksal’. Pedersen nr. 2 ‘Du wirst deinem Glück auf deinem Wege begegnen’. Truhelka 2, 22 nr. 3. Šapkarev S. 329 nr. 286 (zur Sonne). Etnogr. Zbirnyk 30, 147 nr. 73 (kleinrussisch). Patkanoff, Mtsber. der Berliner Akademie 1866, 10, 732 (armenisch). Polívka, Archiv f. slav. Phil. 19, 254 nr. 75. Sklarek 1, 19 nr. 2. Sbornik Kavkaz. 18, 1, 73 (mingrelisch). 19, 2, 23 nr. 4 und 19, 2, 61 (imeretinisch). North indian Notes and queries 2, 210 nr. 743. Stokes nr. 12 ‘The man who went to seek his fate’. Dracott p. 96 ‘The man who went to seek his fortune’. Landes, Contes, annamites nr. 60 ‘L’empereur céleste et le pauvre’. Lademann, Archiv 12, 95 nr. 66 ‘Kigonigoni’. Swahili stories 1886 p. 33 ‘Alms are true wealth’. R. Köhler, Aufsätze 1894 S. 115. Auch Simrock, D. Märchen nr. 5 ‘Klein Kerlchen’.
  2. Vernaleken nr. 21 ‘Für einen Kreuzer hundert’. Zingerle, Lusernisches Wtb. S. 66. Gonzenbach nr. 47 ‘Von dem frommen Jüngling, der nach Rom ging’. Archivio 23, 221 ‘Lu Signuri di Luttisie’. Grisanti 2, 168 ‘Un ciabattino fortunato’. Kuhn, Byzantin. Zs. 4, 246. Etnogr. Zbirnyk 13, 161 nr. 347 und 349 (kleinrussisch).
Empfohlene Zitierweise:
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 292. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_292.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)