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ebenso aus dem Gouv. Smolensk bei Dobrovoljskij 1, 560 nr. 26 (Linden). Aus dem Gouv. Mogilew bei Romanov 3, 263 nr. 45b (Ahorn auf dem Grabe des Knaben, die Mörderin an einen Pferdeschweif gebunden). Verwickelter ist die Fassung bei Federowski 2, 333 nr. 391, wo zwei Schwestern durch die böse Stiefmutter und deren Tochter erschlagen werden und z. T. wieder ins Leben zurückkehren. – Kleinrussisch bei Manžura S. 58 (Hollunder aus dem Grabe des von Olenka beim Erdbeersammeln erschlagenen Bruders) und ähnlich aus dem Gouv. Černigow bei Malinka S. 289 nr. 21. Aus dem Gouv. Grodno bei Čubinskij 2, 473 nr. 144 (Kirschbaum vom Grabe des beim Erdbeersammeln von den beiden älteren Brüdern erschlagenen Knaben). Kuliš 2, 20 (Mädchen von der Stiefschwester ermordet; Schneeball). Moszyńska S. 113 nr. 12 (ein Lyraspieler nimmt die Därme als Saiten; der Mörder wirft die Lyra zur Erde, da steht das Mädchen lebendig vor den Ihrigen). – Großrussisch aus dem Gouv. Woronež bei Afanasjev ³ 2, 119 nr. 137 (1. Aufl. 5, nr. 17) = De Gubernatis, Die Tiere S. 151 (Flöte des Schafhirten aus dem Rohr auf dem Grabe des von der Schwester erschlagenen Knaben); aus dem Gouv. Saratow ebd. 2, 120 nr. 137b; aus dem Gouv. Wologda ebd. 2, 120 nr. 137c (das Mädchen ist von den kinderlosen Eltern aus Schnee geknetet: von den Gespielinnen beim Erdbeersuchen erschlagen; belebt, als der Vater die Flöte zerbricht oder in einer andern Fassung die Mutter die Rose ins Wasser stellt). Bei Bogdan Bronicyn 1838 = Afanasjev ³ 2, 120 (1. Aufl. 4, 316) = Naaké 1874 p. 170 ‘Story of Little Simpleton’ = Monseur, Bull. 2, 232 singt die Flöte:

‘Spiele, Flöte, spiele und tröste mein Väterchen und Mütterchen und meine lieben Schwesterlein! Sie brachten mich Arme um, sie erschlugen mich um das Silbertellerchen und die Glaskugel.’

Die Tote wird vom Vater erweckt und heiratet den Zaren. Aus dem Gouv. Rjäsan bei Chudjakov 2, 75 nr. 57 (ebenso). Aus dem Gouv. Samara bei Sadovnikov S. 105 nr. 21 (der Vater schneidet das Pfeifchen aus Engelwurz auf, da sitzt das Mädchen drin). Aus dem Gouv. Archangelsk bei Ončukov S. 118 nr. 44 (entstellt; der Vater, dann auch der Bruder, die Mutter und die mörderische Schwester vernehmen das Lied, dann pocht die Erschlagene an die Tür; endlich folgt der Stoff von Afanasjev ³ 1, 99 nr. 65). Von einem singenden Knochen erzählt nur ein 1859 von A. N. Wesselofsky (Jahrbücher f. russ. Lit. und Altertum 1, 113. Afanasjev 2,

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 268. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_268.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)