Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I 27. Die Bremer Stadtmusikanten | |
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Es ging zwar, wie man sagt vor Jahren
Und sie nun mußten auch erfahren,
Wenn ein Schrecken kömmt unversehens,
So gilt es fliehens und nicht stehens.
So fleugt Mut und Mann aus dem Felde;
Wie mutig er zuvor auch war,
So ist er denn verzaget gar.
Dennoch wär es im ganzen Lande
Daß sie wärn großmächtige Herrn,
Leun, Leoparden, Wolf und Bärn,
Wußten nicht, wer sie heimgesocht,
Aus ihrer Wohnung ausgepocht.
Der Wolf sollt bei Nacht schleichen gehen,
Ins Haus horchen, gründlich erfahren,
Was ihre Feind für Leute waren,
Weil er gewandert wie ein Hund
Als der abr kam am Morgen wieder
Und sich für Schrecken leget nieder,
Kamen sie all zu ihm angehen
Und häufig um ihn herum stehen,
Er sprach: ‘Ich war beinah gestorben,
So freundlich ward ich da empfangen;
Zur Unzeit war ich ausgegangen.
Sie spielten abr also mit mir,
Oder ja Feldteufel mit unter;
Mir widerfuhr nie größer Wunder.
Ich kam dahin um Mitternacht,
Da jeder schlief und niemand wacht,
Reckt seine Ohren hoch empor
Und bellt, als wollt er töricht werden,
Fiel mich an mit rauhen Gebärden,
Daß ihm mein Haar beklebt im Munde
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_244.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)