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Bosecker in einer Predigt 1614 (Germania 17, 92): ‘Wie jener Schneider siben Mucken, ey ich versprich mich, siben Türken auff ainen Straich erschlagen.’ Rist, Friedejauchzendes Teutschland 1653 (2. Zwischenspiel = S. 115 ed. Goedeke 1885): ‘Ich habe wol eher sieben auf einen Schlag geschlagen, Flegen meine ich’. Grimmelshausen, Simplicissimus 1669 (2, cap. 28 = S. 180 ed. Kögel 1880): ‘den Titul eines Schneiders Sieben auff einen Streich’. Fabel-Hanns 1703 S. 16: ‘Vor dem Corydon hat sich ein Schneiderpürschel gerühmet: Herr, ich hab fünf auf einen Streich erschlagen’. Wander, Sprichwörterlexikon 4, 552 nr. 7. Goethe hörte als Knabe das Märchen von seiner Mutter und fragte: ‘Nicht wahr, Mutter, die Prinzessin heiratet nicht den verdammten Schneider, wenn er auch den Riesen totschlägt?’ (Morris, Der junge Goethe 1, 93).

Eine Fassung in dem um 1690 gedruckten Schwankbuche ‘Der Geist von Jan Tambaur’ (S. 266–273 = Montanus, Schwankbücher 1899 S. 479 ‘Warum die Schneider so stoltz’) lässt das Abenteuer mit den Riesen und den Schluß fort (A C² D¹˙² C³); der Held heisst Freymod. Lustigmacher 1762 S. 102 nr. 162. Aurbacher, Büchlein für die Jugend 1834 S. 174 (A B²˙¹ C¹ D¹). Bechstein 1845 S. 5 = 1874 S. 1 ‘Vom tapfren Schneiderlein’ (nach Montanus). – Aus der Schweiz bei Sutermeister nr. 30 ‘Der stark Schnider’ (A B² C¹ D¹) und nr. 41 ‘Der Schneider und der Riese’ = Lütolf S. 500 (B¹. Bauch aufschneiden). Jecklin 2, 121 ‘Der schlaue Bettler und der Menschenfresser’ (Bauch aufschneiden). Jegerlehner, Am Herdfeuer S. 148 ‘Hundert auf einen Streich’ (A B¹˙⁴ D¹˙²˙³). Aus Österreich bei Zingerle 1², 148 nr. 29 ‘Riese und Hirte’ (B¹˙²), ebd. 2, 12 ‘Schneider Freudenreich’ (A C³ E B⁵ C¹ D¹) und 2, 108 ‘Der Bettler’ (A C³. Bauch aufschneiden). Vernaleken nr. 13 ‘Der kleine Schneider’ (B²˙⁴ D¹). Vonbun 1847 nr. 5 = 1858 nr. 10 ‘Der Goldkäppler’ (A C² D¹. Der Held ist ein Schuster). Pogatschnigg nr. 4 (Carinthia 1865, 356) ‘Neunundneunzig in einem Streiche’. Leeb 1, 125 nr. 185–188 ‘Der Riesentöter’, ‘Die genarrten Riesen’, ‘Riese und Schneider’, ‘Einhorn und Schuster’ (C¹ B¹˙²˙⁴ C²) und 1, 128 nr. 191 ‘Der furchtbare Held’ (A E). Krainz, Mythen aus dem steirischen Hochlande 1880 nr. 285 ‘Der Schneider und die drei Riesen’ (B⁴˙¹˙²˙⁵ D¹; nach Rosegger, Tannenharz und Fichtennadeln). Ziska S. 9 ‘Der Schneider und der Riese’ = unten nr. 183 (nur Prahlereien des Schneiders, der schließlich von einem Weidenzweige in die Luft geschnellt wird). Aus Siebenbürgen bei Haltrich⁴ nr. 28 ‘Der listige Schulmeister und der

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_150.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)