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einem Ohr bis zum andern, wegen des Netzens; die dritte ist dick und ungefüg vom vielen Sitzen bei dem Spinnrad. – Die drei Flachsspinnerinnen, von G. in Kühnes Europa 1853, nr. 55. Aus Hinterpommern bei Knoop S. 223 nr. 2 ‘Die Spinnerin’. Bei U. Jahn 1, 226 nr. 41 ‘Duurnrösken’ vermischt mit den Erzählungen von Rumpelstilzchen und von Dornröschen. Aus Posen in den Blättern ‘Aus dem Posener Lande’ 3, 13 (Lissa 1908). Aus Ostpreußen bei Lemke 2, 122 nr. 20, 1–3 ‘Die faule Spinnerin’ (in der 2. Fassung spinnen die drei Alten Haferstroh zu Seide, wie in dem Liede von unmöglichen Dingen bei Erk-Böhme, Liederhort 3, 34 nr. 1090–94). In der holsteinischen Erzählung bei Müllenhoff S. 499 nr. 8 ‘Fru Rumpentrumpen’ vergißt die junge Königin eine der drei Helferinnen einzuladen und soll ihr dafür ihren Sohn geben, falls sie nicht in drei Tagen ihren Namen zu nennen weiß (vgl. dazu unten nr. 55: Rumpelstilzchen). Wisser 3, 77. Wossidlo, Reuter S. 90. – Ebenso ist im vlämischen Märchen (Cornelissen nr. 26) unsre Geschichte an die von Rumpelstilzchen angehängt. – Dänisch bei Grundtvig, Minder 2, 163 ‘Trillevip’ (desgleichen; der abgewiesene Zwerg ist so gutmütig, am Hochzeitstage die drei Alten zu senden). Grundtvigs hsl. Register nr. 50 ‘Spindepigen og de underlige mostre’. Kristensen, Fra Bindestue 2, 37 nr. 6 ‘De tre Spindekjællinger’. v. Sydow 1909 S. 72. – Schwedisch bei Hyltén-Cavallius nr. 11 ‘Die drei Großmütterchen’ (Storfota-mor, Storgumpa-mor, Stortumma-mor). Bondeson, Historiegubbar S. 226. v. Sydow 1909 S. 70. Åberg nr. 280 ‘Flickans tre mostrar’ = Archivio 18, 87. Hackmans Register nr. 501. – Norwegisch bei Asbjörnsen-Moe nr. 13 ‘Die drei Muhmen’ = Thorpe p. 312 = Dasent 1859 p. 222. – Isländisch (vgl. unten zu nr. 55). Färöisch bei Jakobsen S. 622. – Im englischen Märchen bei Henderson p. 221 = Jacobs, English fairy tales 2, 180 nr. 81 ‘Habetrot and Scantlie Mab’ (vgl. R. Köhler 1, 47 und Lenz S. 32) hilft die Fee des Spinnrades, die den Namen Habetrot führt, dem faulen Mädchen spinnen, erscheint aber nicht bei der Hochzeit, sondern ladet das Paar zum Besuch und macht mit ihren großlippigen Schwestern den beabsichtigten abschreckenden Eindruck auf den Edelmann. In der schottischen Version bei Chambers p. 221 ‘Whuppity Stoorie’ verlangt die Fee noch den Sohn der jungen Frau, falls sie ihren Namen nicht erraten könne. County Folk-lore 3, 222 ‘Peerifool’ (Orkney). – Irisch bei Kennedy, Fireside stories S. 63 ‘The lazy beauty and her aunts’ (die drei alten Spinnerinnen mit dem platten Fuß, dem

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_111.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)