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1878 p. 50 (F. Wolf, Jb. f. rom. Lit. 3, 210³. Die Geiß rettet ihre Jungen vor dem Popanz durch die Hilfe einer Biene wie im Märchen vom Zaunkönig und Bären, unten nr. 102). – Griechisch: Hahn 2, 90 nr. 85 (Füchsin stößt den Wolf in den Wasserkessel). Politis, Deltion 1, 278. – Rumänisch: Şăinénu p. 945. Staufe, Von der Ziege (Zs. f. d. Mythol. 1, 469 = Birlinger, Nimm mich mit S. 235). – Serbokroatisch aus Slavonien bei Krauß 1, 50 nr. 17 (vgl. S. XXVII; das Mütterchen schlitzt dem schlafenden Wolf den Bauch auf, holt ihre sechs Knaben heraus und legt ein Stück Salz hinein. Der erwachte Wolf springt, seinen Durst zu löschen, in den Brunnen), bei Wuk nr. 50 (der Fuchs verlockt den Wolf, der sein Junges gefressen, über einen spitzen Pfahl zu springen). – Slovakisch bei Dobšinský 8, 93 (wie Grimm bis auf das Zunähen). – Čechisch bei Nĕmcová 2, 359 (Fuchs statt Wolf, Geißlein nicht gerettet), in der Slavia 1, 3, 28 aus Strakonitz (Geißbock statt Wolf, Geißlein nicht gerettet. Verbunden mit dem Märchen von der geschundenen Ziege), aus Čechtice in Pohádky S. 2 nr. 2 (Kinder vom Wolf gefressen, dem die Großmutter den Bauch aufschneidet), aus Mähren bei Václavek 1898 S. 66 (Frau mit zwei Geißlein), bei Vrána 1, nr. 8 (Wolf frißt Kinder, springt über den Zaun und reißt sich den Leib auf) und nr. 26 (Schaf schneidet dem Wolf die zwei Lämmer aus und näht ihm Steine ein; er springt über die Zäune und läßt sich vom Fuchse flicken). – Großrussisch aus dem Gouv. Tambov bei Afanasjev³ 1, 38 nr. 23 b = Brandt 1, 119 = Ralston p. 165 = Gubernatis, Die Tiere S. 316 (Die Ziege befreit ihre Jungen nicht, sondern rächt sich am Wolf, den sie mit dem Fuchs zum Mahl eingeladen; sie fordert die Gäste auf, über eine Öffnung im Fußboden zu springen; der Wolf fällt hindurch und ins Feuer); aus dem Gouv. Saratov ebd. 1, 37 nr. 23 a = Gubernatis S. 317 = Brandt 1, 119 (ähnlich; doch ist die Grube im Walde; dem hineinstürzenden Wolfe platzt der Bauch, und die Geißlein kommen heraus). – Weißrussisch aus dem Gouv. Grodno bei Federowski 2, nr. 6 (Wolf frißt Zicklein, Schluß fehlt) und nr. 12 (die Füchslein überlisten den Bären und sperren ihn in den Backofen). – Finnisch in Aarnes Register nr. 123. – Aus dem Kaukasus im Sbornik mater. kavkaz. 14, 2, 188 und 32, 2, 134: Der Wolf flieht mit einem Zicklein in den Wald, die beiden andern wollen aus Angst nicht einmal ihrer Mutter auftun; umsonst ruft diese das geraubte Zicklein, ihre Augen sprühen Funken. –

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_039.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)