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aus dem Gouv. Tambov bei Afanasjev³ 2, 310 nr. 204a (der Kaufmannssohn, der die Furcht sucht, vertreibt die Räuber mit der Leiche des Gehängten, überwindet einen Toten, der ihm eine Prinzeß verschaffen muß, und erschrickt, als ihm im Schlafe die Fischer einige Kaulbarsche unter die Achsel legen), aus dem Gouv. Orenburg ebd. 2, 310 Anm. (der Korporal überwindet den Toten, der um Mitternacht aus seinem Sarge steigt, und vertreibt mit ihm die Räuber), aus dem Gouv. Saratov ebd. 2, 311 nr. 204b (der Herr überwindet zwei spukende und kinderfressende Tote, führt sie mit sich und vertreibt Räuber; endlich Befreiung einer den Teufeln geopferten Prinzeß), ebd. 2, 312 nr. 204c (der Herr vertreibt die Teufel mit einem Toten, den er besiegt, und einem Gehängten, den er abgeschnitten hat, aus dem Schlosse, versinkt aber in dem Sumpfe, in den sich jene geflüchtet haben) und aus dem Terek-Gebiet im Kaukasus im Sbornik Kavkaz. 15, 2, 146 (der Bursch erschlägt den älteren Bruder, der ihn als Gespenst schrecken will, und muß zur Buße drei Tage und Nächte am Sarge in der Kirche den Psalter lesen und dadurch die Geister bannen). Aus dem Gouv. Tula bei Erlenwein S. 29 nr. 12 (nur das Erschrecken des Furchtlosen). – Kleinrussisch aus dem Bez. Brody bei Rozdolśkyj nr. 2 (der Bursch, der den Vampir ebenso vertrieben hat, erschrickt, als ein Zweig auf die Saiten seiner Zymbel fällt) und nr. 60 (im Glockenturm, Leichenhalle, Spukhaus. Der Vampir, dessen Kleider der Furchtlose geraubt, stürzt beim Glockenschlage vom Turme und zerfließt in Pech); aus Südungarn Etnogr. Zbirnyk 29, 269 nr. 38 (im Glockenturm, unterm Galgen, im Spukhause, Kegeln mit Totenköpfen); aus Horodenko bei Kolberg, Pokucie 4, 164 nr. 30 (im Glockenturm, Kapelle und Spukschloß; ähnlich Grimm); Šuchevyč S. 103 nr. 63 (hilft in der Kirche dem spukenden Priester, befreit eine dem Teufel verschriebene Prinzeß); aus dem Gouv. Jekaterinoslav bei Hrinčenko 1, 49 nr. 85 (der Oberst, der den Vampir vertrieben, den Toten in den Grützkessel der Räuber geworfen und das spukende Fräulein befreit und geheiratet hat, erschrickt, als man ihm einen am Balken befestigten Seidenfaden um den Hals bindet und ihn einen Blick in die Hölle tun läßt), ebendaher bei Manžura S. 60 (den Soldaten mit dem Wunschranzen läßt eine Hexe schließlich in den Himmel und in die Hölle schauen), aus dem Gouv. Černigov bei Hrinčenko 1900 S. 330 nr. 318 (Schreck durch Begießen mit kaltem Wasser) und aus dem Gouv. Grodno bei Čubinskij 2, 366 nr. 101 (der Herr steckt

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Johannes Bolte, Jiří Polívka: Anmerkungen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm I. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1913, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimms_M%C3%A4rchen_Anmerkungen_(Bolte_Polivka)_I_035.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)