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möchten, und erzählte ihm auch, was sie gestern Abend schon wieder gegen das Perlhuhn beschlossen hatten.

Aber das Perlhuhn fürchtete sich doch immer noch, und sagte: „Darf ich dir denn auch glauben? oder hast du vielleicht mit der Katze einen Anschlag gegen mich gemacht, wie ihr mich nur sichrer umbringen mögt!“

„Nein, nein, gewiß nicht!“ sagte das Kaninchen. „Sieh, die Katze hätte dich ja am sichersten im Schlafe umbringen können, wenn sie gewollt hätte. Denn gesehen hat sie dich gar wohl, die Katzen sehen ja auch im Dunkeln. Was sollten wir da noch weiter für einen Anschlag gegen dich gemacht haben? Wenn du mir aber nicht glaubst, so komm nur her, und sieh mir in die Augen. Ich kann dir offen und ehrlich in’s Gesicht sehen, und das könnt’ ich nicht, wenn ich gelogen hätte.“

„Nein, ihr seid aufrichtige Thiere!“ sagte das Perlhuhn. „Aber ich will doch noch eine Probe machen, und will hinauf fliegen und die Katze wecken, und schnell wieder fort fliegen. Wenn sie im Aufwachen gleich mit den Krallen nach mir hackt, so glaub’ ich dir nicht, und werde mich in Zukunft vor dir und deiner Freundin zu hüten wissen. Bleibt sie aber gutmüthig liegen, und streckt sich blos, so

Empfohlene Zitierweise:
Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_198.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)