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Perlhühner sind ausländische Vögel, und werden von den Menschen gar hoch gehalten.“

„Ja,“ sagte Kalif, „wenn sie aber morgen früh auch freundlich zusammen spielen?“

„Das wäre freilich nicht gut. Dann dürft’ ich ihm auch nichts thun,“ sagte Ryno, „denn alsdann käm’ auch der Verdacht nicht auf die Katze, und man würde gleich vermuthen, daß ich’s gethan hätte, und ich bekäme vom Jäger gar jämmerlich Schläge. Aber das geschieht nicht. Das ist nicht möglich, daß ein Vogel seine angeborne Furcht vor der räuberischen Katze ablegen kann, besonders wenn er noch jung ist. Die Alten können sich schon manchmal gegen die Katzen wehren.“

Das Kaninchen hatte aber die Augen noch auf, und wachte noch, und hatte zugehört, was die beiden Hunde mit einander sprachen. Da schüttelte es die Katze, daß sie aufwachte, und erzählte ihr Alles, und sagte: „Du darfst nun dem Perlhuhn nichts thun; es möchte dir Schaden daraus entstehen.“

„Ja, es ist wahr!“ antwortete die Katze. „Aber wie mach ich’s, daß das Perlhuhn seine Furcht vor mir verliert. Denn wenn man morgen diese Furcht vor mir sieht, und

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Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_195.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)