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und als sie ihn schlafend fanden, traten sie näher, und sagten voller Erwartung: „Knüppel aus dem Sack!“ Da fuhr der Knüppel aus Thomsens Tasche, und schlug tüchtig bald auf den Rücken des Wirthes, bald auf den Rücken der Wirthin, daß sie jämmerlich zusammen schrieen, und daß Thoms davon erwachte.

Thomas freuete sich aber herzlich, daß die Wirthsleute für ihre betrügerische Neugierde so schön bestraft wurden, und rief selbst noch einmal: „Knüppel, aus dem Sack!“ Da fuhr der Knüppel mit doppelter Stärke auf den Rücken der Wirthsleute herum, und sie liefen schreiend zur Thüre hinaus, und die Treppe hinunter. Aber der Knüppel fuhr ihnen immer nach, und verfolgte sie durch’s ganze Haus und wohin sie nur gingen, und tanzte ihnen weidlich auf dem Rücken. Und so kamen sie wieder herauf zu Thomas, und baten ihn mit Thränen und Jammergeschrei, er möge doch seinem Knüppel befehlen, daß er aufhöre; sie wollten ihm auch das Tischchen deck’ dich und den Goldesel geben, er möge nur den Knüppel einmal wieder in seine Tasche bringen. Da sagte Thomas „Knüppel in den Sack!“ und der Knüppel fuhr den Augenblick in seine Tasche.

Da mußte Thomas lachen, aber die Wirthsleute gingen

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Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_175.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)