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nur nicht böse. Gebt Acht, ich hab’s klüger gemacht, als der Bruder Hanns. Jetzt geht nur, und ladet alle Eure Gevatterleute und Freunde und Nachbarn zusammen, dann soll mein Esel sein Kunststück machen, daß Ihr Euch verwundern sollt.“

„Ja, ja,“ sagte der Vater, „ich kann mir’s schon denken, was das für ein Kunststück sein wird. Daß Dich auch das ganze Dorf auslacht, wie es Deinem Bruder Hanns erging, der jetzt überall nur der Großhanns heißt.“

„Vater,“ antwortete Stoffel, „seid nur ruhig, und thut, wie ich Euch sagte. Ihr werdet mich gewiß loben, wenn Ihr sehet, welch einen guten Kauf ich gemacht habe. Wir sind reich, reicher als der Schulz, und reicher als der gnädige Herr selbst, der droben im Schloß wohnt. Denn das ist kein gemeiner Esel, den ich da habe, das ist ein Goldesel.“

„Ein Goldesel?“ fragte der Vater verwundert, und schüttelte den Kopf, aber nicht mehr so ganz ungläubig; denn er ging hinab, und betrachtete das Wunderthierlein hinten und vorn, und von den Seiten, und ging dann, und lud seine Freunde und Gevatterleute und Nachbarn zusammen, und führte sie mit sich heim, und erzählte ihnen unterweges, daß sein Sohn Stoffel einen Goldesel mitgebracht habe von seiner Wanderschaft, der ihn so reich

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Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_168.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)