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Er fand das Männlein aber nirgend, und selbst seine Hütte war verschwunden, und jeden, den er nach ihn fragte, lachte ihn aus, und sagte. „Vom eisgrauen Männlein weiß man hier herum nichts, und so ein Hütte hat nie in dem Walde gestanden.“

Da zog er denn wieder traurig nach Hause, und arbeitete bei seinem Vater als Knecht, und ihn reuete herzlich, daß er sein Glück zu machen ausgezogen war, und ein Unglück gemacht hatte.

Jetzt fiel es aber den zweiten Bruder ein, er wolle die Welt sehen und sein Glück machen, aber besser als Hanns; denn er dünkte sich klüger. Darum trat er vor seinen Vater und sprach: „Vater, gebt mir mein Erbtheil, ich will die Welt sehen, und mein Glück aufsuchen.“

„Gelt!“ sagte der Vater „wie der Hanns? Nein, Stoffel sei gescheidt, und bleib daheim.“

Stoffel wollte aber nicht bleiben, und hatte Tag und Nacht keine Ruhe, und ließ auch dem Vater keine Ruhe, bis er ihm sein Erbtheil auszahlte, und ihn ziehen ließ. Aber alle Bauern im Dorfe lachten darüber, daß wieder einer von des alten Xaviers Söhnen ausgezogen sei, sein Glück zu machen.

Stoffel war kaum einen Tag gegangen, so kam er gegen Abend in einen dichten Wald, und auf einmal trat das

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Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 161. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_161.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)