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Bäume. Als sie aber durch die Thüre hinein traten, erstaunte Hanns, denn so was hatte er in seinem Leben noch nie gesehen. Das eisgraue Männlein stieß einen Laden auf, da fiel das Tageslicht in hundert Farben durch die farbigen Steine, woraus die Scheiben zusammengesetzt waren. Auf dem Boden lag ein Teppich von schwarzem Sammt mit wunderbaren goldenen Linien und Winkeln durchwirkt; die Wände waren jede nur ein großer Spiegel, darin aber Alles golden schimmerte, was man darin erblickte. Und Hanns erschrak, als er sich darin sah, denn er meinte, er sehe jetzt so golden aus. Die Decke schien so hoch, als der Himmel, obgleich das Hüttlein von außen nur ganz niedrig erschien. Und die Farbe der Decke war tiefblau, und schimmerte hier und da röthliche und gelbe Funken daran, wie die Sterne. Auf dem Boden lagen zwei schwarze Polster zum Sitzen, und darzwischen stand ein alt einfach Tischchen von schlechtem Tannenholze, das gar wundersam zu der übrigen Pracht abstach.

„Sieh,“ sprach das Männlein, „das ist Dein Tisch. Gib mir Dein Geld, und nimm ihn dafür mit Dir. Wenn Du Essen und Wein haben willst aller Art, so sag’ nur zu ihm: Tischlein deck’ dich! Jetzt geh, und versuch’s draußen selber. Wenn Dich der Handel reut, so komm nur

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Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_155.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)