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er in seinem Dornbusche an zu tanzen, so sauer es ihm auch ankam, denn er war sehr dick und wohlgenährt. Und er hob bald den rechten Fuß und hüpfte auf dem linken, und bald den linken und hüpfte auf dem rechten hoch in die Höhe; und tanzte, daß ihm die Eier alle in seinem Terminirsack zerbrachen, und die gelbe Brühe herabträufte auf seine Kutte; und er hüpfte, daß ihm die dicken Backen wackelten und sein fetter Bauch, daß er keuchte und darzwischen schrie: „Hör auf, mein Sohn! hör auf, mein Sohn! sonst ist’s mein letztes End! sonst tanz ich mich zu todt!“

„Nein,“ sagte Frieder, „gebt Acht, jetzt gibt’s erst den Hupfauf, da ist ein noch lustigerer Tanz!“ und fiedelte von Neuem, und der Mönch mußte von Neuem tanzen, daß er fast den Athem verlor. Das ergötzte das kleine Bürschlein gar sehr, besonders weil die Hecken und Dornen sich dabei immer an der Kutte des Mönches anhängten und ihn festhielten, daß er im Tanzen sich immer losreißen mußte, und die Stücke seiner Kutte am Dornbusche hängen blieben. Und der Mönch mochte bitten und flehen so viel er wollte, das schalkhafte Bürschlein fiedelte immer darauf los.

Da schrie der Mönch endlich: „Ich will dir auch all mein Geld geben, das ich zusammen terminirt habe, wenn

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Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_140.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)