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„Ja, ja! lachte klein Friederlein. Sieh, ich kann freilich selbst nicht tanzen, weil mir die Beine zu schief gewachsen sind; aber doch hab ich gar gewaltige Lust am Tanzen, und es ergötzt mich über die Maßen, wenn ich Andere so recht in toller Lust herumspringen sehe. Darum begehre ich für meinen zweiten Heller nichts, als eine Geige, nach der Alles tanzen muß, wenn ich darauf fiedle, es mag nun tanzlustig sein, oder nicht.“

Da gab ihm der Graue auch die Fiedel, die er sich gewünscht hatte, sammt dem Fiedelbogen darzu. Und Frieder hatte wieder nicht gesehen, woher er es genommen hatte. Indem er sie ihm aber gab, sagte er zu ihm: „Das war auch wieder ein recht alberner Wunsch, Frieder! Nun kommt der letzte Heller; nun wünsche dir etwas Gescheiteres!“

Da gab ihm Frieder den zweiten Heller, und sagte: „Nun, so wünsch ich dann, daß mir niemand die erste Bitte abschlagen kann, die ich an ihn thue.“

„Nun, das ist einmal doch etwas Gescheites!“ sagte der Graue. „Diesen Wunsch erfüll’ ich dir mit Freuden. Geh nur hin, es ist so.“ Und Frieder gab ihm auch den dritten Heller. Indem wehte aber ein lindes Lüftchen über die Berggipfel hin, und es schien unserm kleinen Bürschlein nun ganz, indem der Graue von ihm ging, als

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Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_135.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)