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in seinen Beutel, und raffte sich von der Erde auf, und wollte von dannen fliehen.

Als er sich aber im Aufstehen eben schon zum ersten Schritte anschickte, um davon zu laufen, fühlte er sich von hinten an den Haaren fest gehalten, und ob er sich gleich vor der Erscheinung fürchtete, mußte er doch wieder zurücksehen. Und nun schien ihm die Figur wieder ein alter Mann in einem grauen Regenmantel. Aber der Mann merkte seine Furcht, und redete ihn gutmüthig an: „Fürchte dich nicht, Frieder, ich thue dir nichts!“

Da athmete klein Friederlein wieder leichter, und sagte: „Nun, das ist doch schön von dir, daß du endlich einmal sprichst, daß ich doch einmal weiß, daß du ein Mensch bist. Noch schöner ists aber, daß du mir nichts thun willst. Willst du mir auch meine drei Hellerlein nicht nehmen, die ich in drei Jahren verdient habe?“

„Wofern du mir sie nicht am Ende gutwillig gibst,“ antwortete der Graue, „sollst du sie alle drei wieder mit dir von hinnen nehmen.“

„Nun,“ sagte klein Friederlein, „dann hat’s gute Wege; dann sollst du mir ein willkommener Schlafgeselle sein.“

„Ich will dein Schlafgeselle nicht sein,“ brummte der Graue unwillig in den Bart. „Aber,“ fuhr er fort, „um

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Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_133.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)