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und brachte endlich drei Hellerlein hervor, und gab ihm solche und sprach: „Sieh, hier hast du deinen Lohn, für jedes Jahr ein Hellerlein. Ich denke, ein so klein Bürschlein wie du kann gar wohl damit zufrieden sein. Und wenn du sie gut anlegst, so kannst du schon damit dein Glück machen. Wer aber den Heller nicht ehrt, der ist des Thalers nicht werth. Ich wünsch dir viel Glück auf den Weg.“

Da nahm der kleine Frieder die drei Hellerlein, steckte sie freudig in einen ledernen Beutel, den er sich aus einer Maushaut gemacht hatte, und verbarg ihn in seiner Tasche. Darauf nahm er von der Frau und den Kindern des Bauern Abschied, und zog fort in die Welt. Wo er sich setzte, um auszuruhen, oder wo er zu Nacht unter einem Baume sein Nachtlager nahm, oder bei guten Leuten in einer Scheune Obdach fand, da zog er auch sein maushaaren Beutelein heraus, und zählte seine drei Hellerlein, ob er sie auch noch alle habe, und ob ihm keiner davon verloren gegangen wäre.

So war er etliche Tage in die Welt hinein gelaufen, und noch war ihm keine Gelegenheit aufgestoßen, sein Geld gut anzulegen. Da kam er eines Abends an ein großes felsiges Gebirge, das war an vielen Orten so felsig, daß kaum ein wenig Moos da wuchs. Aber die Felsen waren so steil,

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Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_130.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)