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Es war einmal ein Bürschlein, das war im Wuchse nicht gar wohl gerathen, denn es war viel kleiner geblieben, als es für sein Alter hätte sein können; auch standen ihm die Beine gar schief unter dem Leibe. Dabei war es aber immer muntern, aufgeweckten Sinnes, und der Kopf stak ihm voller Schalkheit.

Seine Aeltern waren ihm aber früh gestorben, und hatten ihm gar nichts zum Erbe hinterlassen. Darum hatte er sich zu einem Bauer als Knecht verdingt. Als er aber drei Jahre in diesem Dienste gestanden, trat er eines Tages vor seinen Herrn, den Bauer, und sagte: „Sehet, ich hab Euch nun drei Jahre redlich gedient nach allen meinen Kräften, und gedenke nun weiter in die Welt zu gehen, und mein Glück zu machen. Darum seid so gut, und gebt mir meinen verdienten Lohn, und lasset mich ziehen.“

Da ging der Bauer an seinen Wandschrank, und schloß selbigen auf, und suchte lang unter seinem Gelde,

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Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 1. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_I_129.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)