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nieder zur Erde schlagen, und du fielest zehnmal für einmal zwischen uns hinunter.“

„Ach, so ist keine Rettung für mich!“ rief da die Schildkröte aus, und zog den Kopf fast ganz in ihr knöchernes Gehäuse hinein, und weinte bitterlich.

Das erbarmte die Enten wieder gar sehr, und sie sprachen erst lange mit einander. Dann sagten sie zur Schildkröte: „Tröste dich, gute, liebe Nachbarin! wir haben einen Rath gefunden, wie wir dich wohl von dannen tragen mögen.“

Da streckte die Schildkröte wieder ihren Kopf aus der Schale heraus, und fragte ganz fröhlich: „Ei, wie? wie wollt ihr das machen? Ich will euch mein ganzes Leben dankbar dafür sein.“

„Wir haben uns berathen,“ sagten die Enten, „und haben’s gefunden. Sieh, zu schwer bist du uns nicht; allein wir können dich nirgends fest packen, ohne daß du Schaden davon nehmest. An deiner hornichten Schale bist du überall zu dick. So weit können wir unsere Schnäbel nicht aufreißen, daß wir dich daran zu packen vermöchten. Sonst hast du aber nichts an dir, als Kopf und Füße und Schwanz. Wollten wir dich aber an diesen Gliedern so fest packen, daß wir dich daran tragen könnten, das würde dir zu weh thun. Darum haben wir ein Mittel ersonnen. Wir fassen mit

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Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 2. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_II_157.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)