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Junkherr! was für Gesellen habt Ihr um Euch gesammelt?“ Adelbert aber winkte ihn stille zu sich, und sprach: „Bring Ketten, daß wir die Unholde fesseln im Schlafe!“ Und Leuthold ging hinauf in die Stadt, und brachte der Ketten so viele, als er nur aufzutreiben vermochte. Und während Adelbert von dem Einen der Lindwürmer zum Andern ging, ihm zu seinem tiefen Geschnarche in leisen Tönen ein Schlaflied spielend auf seiner Zither, fesselte Leuthold die Lindwürmer, zuerst den alten Lindwurm, und nach ihm seine Brut.

Und als sie nun alle gefesselt lagen in schweren Eisenketten und noch schwererem Schlafe, sprach Adelbert: „Gehe hinauf zur Stadt, und laß von den Bürgern Holz zusammen bringen, daß wir rings um die Würmer einen Scheiterhaufen bauen, und sie also verbrennen, daß das Land hinfort gesäubert sei von solchem Verderben.“ Und Leuthold ging hinauf in die Stadt. Doch als er Kunde brachte von dem, was er mit seinem Junkherrn gethan, und wie sein Junkherr gedenke, die Würmer nun im Feuer zu tödten, da war ein Jubel unter dem Volke über die Maßen. Denn der Wurm hatte schon vielen Schaden gethan mit seinen Jungen, an Menschen und Heerden, und sie brachten eilig des Holzes eine große Menge zusammen, und bauten einen Scheiterhaufen um die Lindwürmer, und zündeten denselben

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Albert Ludwig Grimm: Lina’s Mährchenbuch, Band 2. Julius Moritz Gebhardt, Grimma [1837], Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grimm_Linas_Maerchenbuch_II_108.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)