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„Nun Gretter“, sprach Thorkel, „dann bitte ich um eins, thu’ dem Bjoern nichts zu Leide, so lange ihr hier die Gäste meines Hauses seid!“ –

„Das soll geschehen,“ sagte Gretter.

Bjoern warf sich in die Brust und prahlte: „Ich werde ohne Furcht stehen und gehen, wo auch immer Gretter mir begegnen mag!“

Um Gretters Lippen spielte bei diesen Worten ein verächtliches Lächeln, allein er schwieg.


Kapitel 11.

Der Zweikampf.

Im nächsten Frühjahr zog Gretter mit einem Küstenfahrer nordwärts, nach herzlichem Abschied von Thorkel, dessen Haus er in aller Freundschaft verließ. Sein Ziel war wiederum Vagar. Bjoern ging nach England. Er führte dorthin eines der Schiffe Thorkels, mit dem Auftrage, Waren in England einzukaufen. Das hielt ihn den ganzen Sommer dort fest. Gegen den Herbst segelte er heimwärts.

Gretter verweilte in Vagar, bis die Handelsflotte absegelte. Dann reiste er mit einem Küstenfahrer südwärts. Sie segelten bis zu einem Hafen, namens Gaulkar[1], welcher am Ausgang des Drontheimer Fjords[2] liegt. Hier warfen sie Anker und schlugen ihre Zelte am Lande auf. Kaum waren sie damit fertig, so sahen sie ein anderes Schiff, von Süden kommend, in den Hafen einbiegen. Es war ein Englandfahrer, der nahe bei dem ihrigen vor Anker ging. Die Besatzung kam an Land.

Gretter und seine Kameraden schritten auf die Ankömmlinge zu, um sie zu begrüßen. Sie erkannten Thorkels Schiff und Thorkels Leute unter Bjoerns Führung.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Im isländischen Text steht í Görtum; es ist wahrscheinlich die Insel Garten gemeint (vgl. Garten).
  2. norw. Trondheimsfjorden


Empfohlene Zitierweise:
Dagobert Schoenfeld: Gretter der Starke. Schuster & Loeffler, Berlin 1896, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gretter_der_Starke.pdf/68&oldid=- (Version vom 1.8.2018)