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Gretter sang:

Ich nahm dies Schwert
Nach rasendem Kampf
Von der Seite des Toten! –
Die kostbare Lohe der Helme,
Gieb sie zum Lohn
Dem redlichen Boten! –

Torfin antwortete: „Du bittest auf schöne Weise um das Schwert. Aber bevor du es erhältst, mußt du noch eine zweite That thun, welche die Leute preisen. Mein Vater, so lange er lebte, wollte selbst mir dieses Kleinod nicht lassen! Darum nahm er es mit in sein Grab. Jetzt soll es mein sein!“

Gretter sang:

Wem dies Schwert noch wird zu eigen,
Das laß die Zukunft uns zeigen! –

Torfin nahm den Schatz und setzte ihn in sein Schatzhaus, das Schwert aber hing er auf am Kopfende seines Bettes.


Kapitel 8.

Die Berserker.

Weihnachten war nahe, das herrliche Fest. Und, wenn irgendwo, so mischten sich hier noch lange die altheidnischen Vorstellungen mit den neuen christlichen Gedanken. Die heidnischen Vorstellungen von dem Weihnachtsfest waren diese gewesen:

Nach langer Winternacht erwacht der Sonnengott Freyer[1] wieder. Seine Scheibe entzündet sich. Das Geburtsfest der Sonne beginnt in der Nacht zum 25. December und dauert 13 Tage lang bis zum 6. Januar, wo der Sieg des Lichtes sichtbar wird und die neue Zeit beginnt.


Anmerkungen (Wikisource)


Empfohlene Zitierweise:
Dagobert Schoenfeld: Gretter der Starke. Schuster & Loeffler, Berlin 1896, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gretter_der_Starke.pdf/47&oldid=- (Version vom 1.8.2018)