und dem die Flügel sich nicht binden ließen, daß es als begierig aufgegriffene Kunde von Hof zu Hof flog, brachten alle Sachverständigen in Verbindung doch nur mit einem Namen, mit dem des Gretter! – Wer anders, als er, der Tollkühne, der Riesenstarke, der Opferbereite, konnte das gewagt, das verrichtet haben?! –
Auch Thorer vermutete so, und sandte seine Spione aus nach dem Bardarthale. Sie kamen bald der Wahrheit auf den Grund, und Thorer bot seine Mannen auf, um Sandhaugar zu überfallen.
Gretter wollte die ihm lieb gewordene Steinvoer dieser Gefahr nicht aussetzen, und so beschloß er den Aufbruch.
Die wenigen Monate erquickender Rast waren nun wieder vorüber, und nach einem Abschied, in den Steinvoers Thränen reichlich hineinflossen, stieg er zu Pferde, und verließ das Bardarthal für immer! –
Er ritt westwärts.
Aus dem Bardarthale westwärts reitend kam Gretter zunächst nach dem Hofe Moedruveller. Hier wohnte Gudmund, der Reiche. Er verdiente diesen Beinamen, denn er hielt auf seinem Hofe durchschnittlich 100 Dienstleute. Gretter bat diesen Mann um seinen Beistand. Allein Gudmund lehnte ab.
„Ich kann mich nicht mit deinen Feinden überwerfen, indem ich dich unter mein Dach aufnehme. Thorer auf Gard und Thorodd Drapastuf, Thorbjoerns Bruder, sie beide stehen wider dich mit ihrer vereinten Macht, und sind zusammen stärker als ich. Schwerlich wirst du auch jemanden
Emil Dagobert Schoenfeld: Gretter der Starke. Schuster & Loeffler, Berlin 1896, Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gretter_der_Starke.pdf/214&oldid=- (Version vom 1.8.2018)