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zwischen Gretter und den Myramännern vor. Auch Bjoern hielt sein Freundeswort. Als aber der Sommer gekommen war, brach Gretter auf, und verließ die Gegend.

Er begab sich nach dem Borgarfjord zu Grim, und bat ihn um seinen Rat: „Was er nun weiter thun sollte?“ –


Kapitel 34.

Unstät und flüchtig.

Grim Thorhallsohn auf Gilsbacka am Borgarfjord war der Bruder seines Schwagers Gamle. Gretter war ihm eng befreundet, und er wußte es, wenn einer, so hatte Grim für ihn ein warmes Herz und einen klugen Rat. Hier hatte er vorgesprochen, als er zum zweiten Male mit gescheiterten Hoffnungen aus Norwegen zurückkehrte. An Grims Tische hatte er mit Svein jene lustigen Reime über die Södulkolla zusammengeknüpft. Grim hatte ihm vor Jahren den klugen Rat gegeben auf die Arnarvatnsheide hinauszugehen. Grim mußte wieder helfen. So trat er denn bei ihm ein mit der Frage:

„Freund, was rätst du mir jetzt anzufangen? – Wo soll ich hin?“ –

Grim sagte: „Du weißt, Gretter, meine eigenen Mittel sind nur klein. Dazu fehlt mir das starke Gefolge, dich in meinen Schutz zu nehmen. Hätt’ ich beides, ich wollte nicht kargen. Aber so kann ich Thorers Wut nicht reizen. Er ist stark und mich zu zermalmen, ist ihm ein Leichtes!“ –

„Weißt du denn keinen Schlupfwinkel für mich?“ fragte Gretter. „Außer der Arnarvatnsheide keinen!“ erwiderte Grim.

„Und diese ist mir gründlich verleidet durch jene falschen Gesellen! – Dorthin kehre ich nicht wieder zurück,“ erklärte Gretter.

Empfohlene Zitierweise:
Emil Dagobert Schoenfeld: Gretter der Starke. Schuster & Loeffler, Berlin 1896, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gretter_der_Starke.pdf/184&oldid=- (Version vom 1.8.2018)