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So hatten sich zwei junge, rüstige Männer aus der Nachbarschaft zu Gretter gesellt. Und der eine von ihnen war Eyjulf, der Sohn des Bauern aus dem Hofe Fagraskogar. Diese jungen Leute waren seine freiwilligen Schildträger, die frohen Genossen seiner Beutezüge und seiner Abenteuer.

Thord Kolbeinsohn hatte den Aufstand gegen Gretter in der Myraharde vorbereitet, aber die Stelle eines Führers lehnte er ab.

„Das überlasse ich meinem Sohne Arnor,“ sagte er. „Der mag an eure Spitze treten!“ –

Thorgils Ingjaldsohn, Arnors Vetter; Thorarin aus Akrar und sein Sohn Thrand; Torfin aus Laekjarbug; Bjarne aus Joerfi; Finboge, Sohn des Thorgeier, und Steinulf Thorleifsohn aus Hraundal, waren die Häuptlinge, welche mit ihren Hintersassen zum Kriegszuge gegen Gretter sich bereit hielten.

Schon überlegte man den Angriffsplan, und einigte sich auf folgenden Beschluß. Die Myraharde wurde durchflossen von einem ansehnlichen Fluß Hita, und durch denselben in nahezu zwei gleiche Hälften geschieden. Die Streitkräfte sollten sich nun auf beiden Seiten dieses Flusses zusammen ziehen, und, getrennt, die Ufer aufwärts marschieren bis zum Fagraskogarfelsen. Hier sollte die Vereinigung beider Heerhaufen stattfinden zum gemeinsamen Angriff gegen Gretter.

Aus diesen Veranstaltungen sieht man, wie groß der Respekt vor Gretters Kraft war.

Es war am Anfang des dritten Winters, nachdem er den Fagraskogarfelsen bezogen hatte, daß sich dieses Gewitter in der Myraharde zusammenzog.

Gretter nahm indessen von all diesem wenig Notiz. An Flucht dachte er nicht. Er setzte vielmehr seine Streifzüge in die Umgegend ruhig fort.

Soeben war er mit seinen beiden Begleitern südwärts in die Harde aufgebrochen, um sich für den Winter zu verproviantieren. Aus dem Hofe Laekjarbug holte er sich sechs Hammel, vom Hofe Akrar nahm er zwei Ochsen und etliche Schafe.

Diese Beute vor sich hertreibend, begab er sich auf den Heimweg.

Die Bauern benachrichtigten hiervon den Thord Kolbeinsohn, und forderten ihn auf, den längst vorbereiteten Schlag gegen Gretter nun auszuführen.

Empfohlene Zitierweise:
Emil Dagobert Schoenfeld: Gretter der Starke. Schuster & Loeffler, Berlin 1896, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gretter_der_Starke.pdf/180&oldid=- (Version vom 1.8.2018)