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Der Entschluß stand bei ihm fest! – Und doch diese furchtbare Einsamkeit auf der weiten, menschenleeren Heide. Diese Qual in den dunklen Nächten, wenn Glams glotzende Augen aus jeder Ecke ihm entgegenquollen! –

Wie war denn das nur zu ertragen?! –


Kapitel 31.

Unter Reifriesen

Thorer aus Gard hörte mit tiefstem Mißvergnügen, daß sein gedungenes Werkzeug unterlegen, der Anschlag auf Gretters Leben mißlungen, und dieser, wie stets, Sieger geblieben sei. –

Er erfuhr dieses alles auf dem Althing, zu dem er sich mit dem stattlichen Gefolge von 80 bewaffneten Leuten begeben hatte. Sein Entschluß stand nunmehr fest: „Jetzt, oder nie, muß ich diesen Gretter zermalmen!“

Mit seinen 80 Knechten wollte er auf dem Rückwege von dem Althing die Arnarvatnsheide kreuzen, den einen Gretter mit seinen 80 Mann angreifen, und ihn, wie er nicht daran zweifelte, durch seine Übermacht erdrücken.

„Es wird, wie mir scheint, immer schwerer, diesem Gretter an den Leib zu kommen,“ sprach er zu sich selbst, „so mag denn jetzt der entscheidende Schlag fallen!“ –

Grim Thorhallsohn, der auf dem Althing gewesen war, hatte von diesen Plänen Thorers Kunde bekommen, und schickte schnell einen vertrauten Boten zu seinem Freunde Gretter hinauf, und ließ ihm sagen: „Sei auf deiner Hut! – Thorer in eigener Person rückt gegen dich an, und zwar mit großer Übermacht!“

Empfohlene Zitierweise:
Emil Dagobert Schoenfeld: Gretter der Starke. Schuster & Loeffler, Berlin 1896, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gretter_der_Starke.pdf/166&oldid=- (Version vom 1.8.2018)