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„Der Vogelbeerbaum, der einst dem Thor, als er badete, und dem Ertrinken nahe war, seine Hand entgegenstreckte! – Thorbjoerg heißt Vogelbeerbaum. – Er, der den Thor barg – (Thorbjoerg) – streckte auch mir die Hand der Rettung entgegen! – Thorbjoerg, dein Weib, ist über mein Rühmen weit erhaben!!“ –

„Und wer lud dich dann ein hier in’s Haus?“ – „Die Retterin des Thor schenkte dem Schuhriemen am Fuß von Odins Weib – (Odins Weib ist die Erde) – der Schlange (Gretter heißt Schlange) Friede und Leben. –“

„Gretter,“ sagte Vermund, das Scherzgespräch abbrechend, „du wirst dein Lebtag einen harten Kampf haben! – Sei künftig aber vorsichtiger, und hüte dich vor deinen Feinden! – Auch deine Freunde können dir nicht thun, wie sie wohl möchten. Wenn ich dich länger hier in meinem Hause herbergte, würde ich die Feindschaft vieler mächtiger Männer auf mich ziehen! – Darum rate ich dir, geh zu deinen Verwandten! – Auch von ihnen, wer dich nimmt, bringt ein Opfer, und setzt sich großer Gefahr aus! Du bist nicht ohne Schuld an deinem Schicksal; du hast nicht gelernt dich bezwingen, und willst mit dem Kopf durch die Wand! – Aber auch der Starke darf nicht ermangeln der Weisheit!“ – –

Gretter blieb noch einige Tage als Gast bei Vermund und Thorbjoerg, dann schied er.


Kapitel 29.

Straßenräuber.

Es war nun Herbst, und Gretter ritt südwärts. Ununterbrochen setzte er die Reise fort, bis er nach Ljaskogar kam zu seinem Vetter Thorstein Kuggasohn. Dieser nahm ihn nicht bloß freundlich auf, sondern lud ihn auch ein, sein Wintergast zu werden. Mit Freuden griff Gretter zu und blieb.

Empfohlene Zitierweise:
Emil Dagobert Schoenfeld: Gretter der Starke. Schuster & Loeffler, Berlin 1896, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gretter_der_Starke.pdf/153&oldid=- (Version vom 1.8.2018)