Seite:Grandison der Zweite 3.pdf/9

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Ihnen das erschreckliche Bild dieses Mannes mit lebendigen Farben abschildern darf. Sein Character ist Ihnen zwar sattsam bekannt; allein da er gegen Sie niemals seine Boßheit in ihrem ganzen Umfange hat ausüben können: so schlüße ich daraus wahrscheinlich, daß Ihr Begriff von diesem ruchlosen Menschen, wenn ihm dieser letzte Name anders noch zukommt, und er nicht vielmehr ein Ungeheuer oder Meerwolf genennet zu werden verdienet, einigermaßen unvollständig ist.

Es kann Ihnen nicht unbekannt seyn, daß er sich unter den königlichen Truppen in Deutschland befindet. Ein unglückliches Schicksal wollte, daß er mit seinen ihm untergebenen Leuten auf dem Hochadlichen Rittersitze des Herrn Baron v. F. zu Schönthal einige Tage sein Quartier bekam. Er legte den Wolfspelz ein wenig im Anfange bey Seite, und trug Verlangen, die Verehrer Eu. Gnaden, von welchen er durch den Herrn

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/9&oldid=- (Version vom 1.8.2018)