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verachten ist. Der Baron hat ihm unter den Fuß gegeben gehabt, einen lustigen Gedanken über die Frau v. W. mit einzumischen. Er hat es gethan; aber zum Glück hat er seinen satirischen Einfall so versteckt, daß er von wenigen bemerkt wurde. Ob ich mich gleich nicht für sonderlich scharfsinnig halte: so konnte ich doch leicht errathen, was die Eule, die Athen verehrt, zu bedeuten hatte. Die Auslegung, die der Baron über diesen dunkeln Ausdruck machte, die fernern Untersuchungen des Majors zu unterbrechen, war sehr weit hergeholt, und wollte an keinem Orte recht passen. Er sahe wohl den wahren Verstand ein: aber es war nicht rathsam, diesen Text gar zu genau zu erklären.

Aber hören Sie doch, mein liebes Fräulein, warum suchen Sie den Major immer gegen mich in Harnisch zu bringen? Sie müssen einen großen Wohlgefallen daran haben, mich einmal mit ihm zanken zu sehen, daß Sie uns immer zusammen hetzen. Nun kann

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/78&oldid=- (Version vom 1.8.2018)