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Tische setzt, und von ihrem Brodte ißt. Ein andrer kluger Mann sagte, daß dadurch mißgünstige Leute verstanden würden, die andere beneiden, und ihnen, weil sie es nicht öffentlich wagen dürfen, durch Arglist allerlei Unheil zu machen suchen. Diese Meinung scheint die vernünftigste, und ob es mir gleich nicht in den Kopf will, daß Ihnen jemand feind seyn könnte: so muß ich es doch glauben, weil es in Ihrem Planeten stehet; doch hoffe ich, daß diese Feinde Ihnen mit allen Schelmereien nicht viel anhaben werden. Sie macht sich durch ihre Tugend und Freundlichkeit bei vielen vornehmen Leuten beliebt. Das trifft auf ein Haar zu! Wer wollte Sie auch hassen können? Ihre schöne Person bezaubert schon, und ihrer Tugend und vortreflichen Gemüthseigenschaften, kann nichts widerstehen. Wollte der Himmel, daß alles Gute, was Ihr Planet enthält, in diesem Lebensjahre erfüllet, und ich hierzu als kein untüchtiges Werkzeug mit gebraucht würde! Ich eile meine Gelübde zu erfüllen,

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/69&oldid=- (Version vom 1.8.2018)