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sie gebiethen, sie schelten, sie tadeln, sie kündigen den Krieg an, und machen Friede, und das oft in einer Viertelstunde. Jedoch, da es nicht erlaubt ist, von einem einzelnen Theile aufs Ganze zu schließen; so folgt auch nicht, daß wenn Ihre Augen manchmal unverträglich sind, daß deswegen die ganze Person unverträglich seyn müßte, und bleibt also der Satz überhaupt richtig, daß Sie gern mit jedermann verträglich leben. Wird doch durch heimliche Feinde angefochten. Dieses ist der schwereste Punkt im ganzen Planeten, den ich noch zur Zeit nicht vollkommen habe erklären können. Um sicher in der Sache zu gehen, habe ich verschiedene, verständige Männer darüber zu Rathe gezogen. Mein Pfarrer, den ich Herr Dobson nenne, ließ ein ganzes Schwadron solcher heimlichen Feinde des Menschen aufmarschiren, es waren böse Leidenschaften, Begierden und allerlei von solchem losen Gesindel darunter. Meine Pachter halten die jetzige theure Zeit für einen heimlichen Feind, der sich alle Tage mit zu

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/68&oldid=- (Version vom 1.8.2018)