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Adjudantendienste thun: so bin ich doch gewiß, daß Sie eben sowohl als die Frau v. W. eine Oeconomie en Chef commandiren könnten. Eine gewisse Puissance, die Ihnen nicht unbekannt ist, bewirbt sich um Sie aus allen Kräften, und wenn Sie noch kein Generalcommando haben, so liegt es blos an Ihnen, daß Sie es nicht übernehmen wollen; doch wer weiß, was in diesem Jahre noch geschehen kann. Hält gern mit jedermann Verträglichkeit. Ist richtig, will aber doch auch cum grano salis verstanden seyn. Zu einer mündlichen Zänkerei sind sie wohl so leicht nicht zu bewegen: Sie haben lieber Unrecht, als daß Sie Sich in ein Wortgefechte einlassen sollten. Sie haben auch keine Gelegenheit dazu, wer wollte es wagen Ihnen zu widersprechen? Die Schönen sind im Stande, die zanksüchtigsten Philosophen zum Stillschweigen zu bringen. Ein schöner Mund überzeugt, wenn er spricht. Aber so verträglich Ihr Mund auch ist, so unverträglich sind Ihre Augen, sie drohen,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/67&oldid=- (Version vom 1.8.2018)