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zu Venedig zwanzig tausend Ducaten, und hatte beim Schluß achtzig tausend gewonnen. Ich denke Sie sollen nicht ohne Gewinnst aufsteigen, wenn Sie nur nicht zu hitzig anfangen, oder wie Sie bisher gethan haben, zuviel auf einmal hazardiren. Dieses würde geschehen, wenn Sie entweder in Person oder durch einen andern, nochmals um das Fräulein zu voreilig wollten anhalten lassen, ehe Sie gewiß sind, daß Sie derjenige sind, den sie unter allen Mannspersonen am meisten schätzt. Setzen Sie auch nicht zu viel Vertrauen in sich selbsten, ich will Ihnen schon einen Wink geben, wenn die Reihe an Ihnen ist, durch den letzten Trumpf, den Sie bis zuletzt in der Hand behalten müssen, dem Spiel ein Ende zu machen.

Diese allgemeinen Regeln sind zwar an sich gut genug: aber ihre Anwendung ist schwer, wenn man sie in der Liebe brauchen will. Ich bemühe mich jetzt, die Karte so zu

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/41&oldid=- (Version vom 1.8.2018)