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Fräulein anzuhalten, oder ob ich dieses in eigner Person thun soll; desgleichen, wie man es heut zu Tage anfängt, sich bei den Mädchens einzuschmeicheln, ob es noch Mode ist, das Kammermädchen zu bestechen, Nachtmusiken zu bringen, Bälle anzustellen, und was dergleichen Tändeleien mehr sind. Ich habe bisher alles dieses unterlassen, weil Herr Grandison bei seiner Henriette dergleichen nicht gethan hat. Entdecken Sie mir richtig ihre Gedanken über meine Freierei, auch ihren unvorgreiflichen Rath, wie ich es anfangen soll, daß ich meinen Vogel abschieße, und nicht etwan die Pferde hinter den Wagen spanne. Tadeln und loben Sie meine bisherigen Unternehmungen wie Sie wollen. Widerrathen Sie mir aber ja nicht die Fortsetzung meiner Liebe, wenn Sie mein Vertrauter seyn wollen. Fräulein Amalia hat es gethan, und mir dadurch ein heftiges Podagra erregt, wenn Sie auf ihre Seite treten, so bekomme ich den Schlag. Ich will meinen Willen haben, und eine Frau, wenn ich aber sollte

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/33&oldid=- (Version vom 1.8.2018)