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will mich mit Ihnen in keine Weitläuftigkeiten einlassen, und meine ganze Rache, die ich diesfalls an Ihnen suche, soll darinne bestehen, daß ich Ihnen melde, daß Jungfer Hannchen den Brief nicht einmal erbrochen, noch viel weniger gelesen hat, dahero werden Sie auch vergeblich auf eine Antwort warten müssen. Wenn Sie nicht eben sowohl ein Gelehrter wären, als ich, so würde ich Sie bereits nach Verdiensten gezüchtiget haben: da wir aber in Ansehung des Standes einander gleich sind, so will ich Ihnen alle Rechte eines gelehrten Ritters zugestehen, und verspreche Ihnen als ein rechtschaffener Mann, wenn Sie etwas an mir zu suchen, Satisfaction zu geben. Doch weil ich mich nicht lange mit Ihnen aufzuhalten gedenke, so müssen unsere Händel binnen hier und 24. Stunden ausgemacht seyn. Wenn Sie in dieser Zeit sich nicht hier in Schönthal nach dem Vorschlage, den Ihnen der Herr von F. bereits gethan hat, auf dem Kampfplatze einfinden, so nehme ich dieses so an, als wenn Sie von allen vermeintlichen Anforderungen an Jungfer Hannchen abgestanden wären. Regen Sie sich hernach, so geht es Ihnen übel, und Sie können in angeschlossenem Reglement, das ich zu Ihrem Besten entworfen

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 296. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/298&oldid=- (Version vom 1.8.2018)