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es ist wahr, ich habe keine Abhaltungen, Sie zu besuchen, ich werde es auch vielleicht heute oder morgen thun, und es kann seyn, daß ich Ihnen meinen Brief selbsten zustelle: aber dem ungeachtet wird er nicht überflüßig seyn. Ich will Sie wegen einer gewissen Sache, die mir am Herzen liegt, zu Rathe ziehen, und bitte mir diesen schriftlich aus. Wenn wir uns mündlich über diese Angelegenheit besprechen wollten, so könnte leichtlich ein Wort das andere geben, Sie kennen meine Gewohnheit, daß ich mir nicht gern widersprechen lasse, zum Disputiren hab ich kein sonderliches Talent empfangen, und unrecht habe ich auch nicht gerne: inzwischen denke ich, einen schriftlichen Widerspruch eher zu verdauen als einen mündlichen. Lassen Sie Sich also die Sache vortragen. Sie wissen wohl, daß ich nach dem Beispiele meines Herrn Gevatters mich habe verheirathen wollen, im Anfang that ich es nur, um meinem Muster ähnlich zu werden, und meine Handlungen mit den seinigen vollkommen übereinstimmend

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/27&oldid=- (Version vom 1.8.2018)