Seite:Grandison der Zweite 3.pdf/263

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

zu sehen, der sich durch allerlei lächerliche Possen so hervor thäte, daß man von ihm in der ganzen Gegend spräche. Ein guter Freund von mir, der sich auf der Akademie aufhält, wo sie promoviret haben, berichtete mir neulich, daß die philosophische Facultät Ihnen den Gradum nebst dem Magisterringe, den Sie mit so vielen Stolze am Finger führen, wieder abzufordern im Begriff wäre. Ich kann Ihnen nicht verhalten, daß Sie diese Beschimpfung wohl verdienten. Gewissenswegen rufe ich Ihnen zu: Lassen Sie ab von den Neuerungen, die nur Schaden anrichten und unsere Gemeinde verwirren. Sie haben bisher viel böse Thaten ausgeführt: unsern Kirchthurm haben Sie um eine Glocke gebracht; den Schulmeister bei Ihrem Patron so eingeschwärzt, daß der arme Mann bald einmal Prügel bekommen hätte, welches er mir mit Thränen geklagt. Der Gemeinde haben Sie viele neue Fröhnen aufgebürdet, der Bader hat Ihretwegen ins Loch kriechen sollen,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/263&oldid=- (Version vom 1.8.2018)