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und den Innhalt desselben zu vertheidigen, ja mir sogar zuzumuthen, ich sollte die Skarteque, die so vieles Unglück in hiesigem Orte und besonders auf dem Edelhofe angerichtet hat, selbst lesen. Ich bezeigte ihr aber über diese Zumuthung einen solchen Eifer und erklärte ihr das vierte Gebot so scharf, daß sie sich seitdem nicht unterstanden hat, wieder einen Blick in das leichtfertige Buch zu thun. Urtheilen Sie hieraus selbst, ob ich Ihnen so großen Dank schuldig bin als Sie glauben, und ob Sie eine solche Belohnung, welche Sie von mir verlangen, verdienet haben oder jemals verdienen können. Meine Kinder haben Sie mit Irrthümern angefüllet, und ich bin froh, daß ich zu rechter Zeit hinter Ihre Schliche gekommen bin, damit Sie nicht noch die ganze Gemeinde verführen. Nach Ihrem bisherigen Betragen, wenn Sie auch entschlossen wären Ihre Aufführung zu ändern, werde ich Ihnen nie auf eine andere Art den Namen eines Sohnes ertheilen können, als wie Sie ihn bereits erhalten haben.

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 259. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/261&oldid=- (Version vom 1.8.2018)