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Werkzeug leichtlich kann verführet werden: so können Sie leicht selbst den Schluß machen, daß wir wohl nie genauer werden vereiniget werden, als durch das Band der Freundschaft, wenn dieses noch bey Ihren Grundsätzen länger bestehen kann. Mein unmaßgeblicher Rath wäre also dieser, sie sähen sich nach einer andern Parthie um, oder verbanneten noch so lange die Heirathsgedanken aus Ihrem Gemüthe, bis Sie eine Frau ernähren könnten.

Einigermaßen finde ich mich von Ihnen beleidiget, daß Sie mir meine Tochter abdringen wollen, wenn Sie mir unter die Augen sagen, daß Sie bereits meinen väterlichen Consens, sie zu heirathen, stillschweigend erhalten hätten. Sie mißdeuten ein unschuldiges Wort, das Sie einmal von mir aufgefangen haben, und ziehen daraus einen höchstirrigen Schluß. Ich will nicht in Abrede seyn, daß ich Ihnen einmal den Namen eines Sohnes beigelegt habe, wiewohl ich mich

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/257&oldid=- (Version vom 1.8.2018)