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Nero gegen seinen Lehrmeister grausam ist, so darf dieses Herr Salmonet mit einem Gelehrten, der ihm nie in irgend einer Wissenschaft Unterricht gegeben, nicht gleich nachthun. Ueberdieses waren jene Herren große Monarchen, die ihrer Unterthanen Leben und Vermögen als ihr Eigenthum betrachteten; allein wodurch hat ein verdammter Irrländer dieses Recht herbekommen, gegen einen deutschen Gelehrten einen solchen Despotismum auszuüben? Je weniger sich diese malitiöse Handlung des Verwegenen durch etwas beschönigen läßt, desto größer wird die Sittlichkeit derselben, und es muß, ohne weitern Beweis zu führen, zugegeben werden, daß, da seine Bosheit größer ist, als der ruchlosesten Leute, die jemals der Erdboden getragen hat; er auch würdig wäre, ärger als Damien und andre Ungeheuer der Natur, andern zum Abscheu, wegen dieser Mißhandlung bestraft zu werden. Doch hierinne habe ich der Gerechtigkeit nichts vorzuschreiben. Eu. Gn. werden nach Dero beiwohnenden Klugheit schon wissen,

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/24&oldid=- (Version vom 1.8.2018)