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lassen, weil er einen Bürgermeister hinrichten ließ, der einige Stücke Geld mit des Kaisers Bildnisse bezeichnet, in seinen Beinkleidern mit dahin genommen,

Da, wo man nach der Wand den bloßen Rücken kehrt?

Ein Caligula, weil er die erledigte Oberstelle im römischen Rathe seinem Gaule zugedacht hatte; weil er die Verschwendung so hoch trieb, daß er Rebhüner-Eier, Pfauenzungen, und das Gehirne der Krammetsvögel speiste? Ein Nero, daß er einigen Eseln, die besonders bei ihm in Gnaden stunden, goldne Hufeisen auflegen ließ; daß er mit goldnen Netzen fischte, und die Stadt Rom einmal anzünden ließ, um als ein guter Kritikus, eine Stelle des Homers, die nicht nach der Natur gemahlet schien, zu erläutern? Waren diese Herren lasterhaft, tirannisch und verschwenderisch, so waren sie Kaiser und keine Privatpersonen; sie ließen bei allem Unfug, den sie anrichteten, die Gelehrten in ihren Würden, und wenn ja einmal

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/23&oldid=- (Version vom 1.8.2018)