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Eine so patriotische Gesinnung als diese, ist zwar über alles Lob erhoben, und ich würde eine Thorheit begehen, wenn ich mich bemühen wollte, diesen edelmüthigen Entschluß, der sein eigner Lobspruch ist, nach den Regeln der Redekunst herauszustreichen. Vielmehr will ich den aufrichtigsten Wunsch thun, daß diese gelehrte Gesellschaft, welche seit Erschaffung der Welt die erste, die in hiesiger Gegend durch eine genauere Verbindung mit der Erweiterung der menschlichen Erkenntniß sich beschäftiget, gleiche Schicksale mit der römischen Republick haben möge. In ihrer Entstehung sind beide einander ähnlich, Romulus zog einen Haufen Leute an sich, die nirgend eine Heimath hatten und in den holen Wegen die Reisenden um ein Allmosen bathen, daß diese ihnen nicht verweigern durften. Es waren Leute, die wegen ihrer Profeßion von den alten Innwohnern des Lateinerlandes verachtet wurden, mit welchen Romulus seinen Staat bevölkerte. Mein Patron hat es fast auf gleiche Weise

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/190&oldid=- (Version vom 1.8.2018)