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Vaterlande zu den wilden Iroquoisen nach America, wohin er sich eher schickt als in das gesittete Deutschland, welches er mit Uebelthaten erfüllet, verbannet werde.

Glauben Sie indessen nicht, hoher Gönner, daß ich aus einer Privatrache den leidigen Salmonet exemplarisch bestraft zu sehen wünschte, ich würde ihrer Achtung unwürdig seyn, wenn ein so strafbarer Affect in mir herrschte, und zu diesem Wunsche Gelegenheit gegeben hätte. Persönlich habe ich nach Dero Beispiele ihm alles großmüthig verziehen, ich bedaure ihn wie einen armen Sünder, den man an die Gerichtsstätte führen siehet, ich wünschte, daß ich alles mit dem Mantel der christlichen Liebe bedecken könnte. Allein nach dem Triebe der Gerechtigkeit, welcher mir eigen ist, kann ich solche Vergehung mit Stilleschweigen nicht übergehen: denn ich halte dieses Mittel, der Boßheit Einhalt zu thun, nicht zureichend, wenn man sie übersiehet, sondern, wenn man sie

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/17&oldid=- (Version vom 1.8.2018)