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Pastor Wendelins, Ihnen abspänstig zu machen, und sie meinem Gerichtshalter zuzuschanzen. Ich traue Ihr zwar diese Leichtfertigkeit nicht zu, doch sagte sie dieses mit einem so ernsthaften Ansehen, daß ich Sie warnen will auf Ihrer Huth zu seyn, damit Ihnen unter Ihren gelehrten Zerstreuungen Ihre Beute nicht entführet wird. Sie hat noch hundert andere Anschläge im Kopfe Sie zu kränken. Dächten Sie es wohl, daß sie sich hat einfallen lassen, nach Ihrem Beispiele eine Frauenzimmerakademie zu stiften? In der ersten Hitze erklärte sie zwar nach Gewohnheit der Leute, die in das innere der Wissenschaften keine Einsicht haben, die ganze Einrichtung Ihrer gelehrten Gesellschaft für pedantisch: aber hernach wurde sie anderes Sinnes und nahm sich vor, Ihnen nachzuahmen. Diese Frauenzimmerakademie soll unterdessen auf einen ganz andern Fuß gesetzt seyn, es werden keine gewisse Classen darinne Statt finden, sie glaubt, daß diese aus den Schulen oder Lotterien entlehnet sind

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/147&oldid=- (Version vom 1.8.2018)