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Wie könnte das Recht gehandhabet werden, seitdem die Sophisten unsrer Zeiten die Sachwalter und Advokaten auferstanden sind, und der Gerechtigkeit eine wächserne Nase angesetzet haben, wenn die Metaphysik nebst ihrer getreuen Gespielin der Vernunftlehre die Menschen nicht unterwiesen hätte, das Wahre von dem Falschen, und das Licht von dem Schatten zu unterscheiden.

Doch die Wissenschaften würden noch lange nicht in dem Glanze stehen, worinne sie sich befinden, wenn nicht gewisse gelehrte Gesellschaften wären errichtet worden, die mit zusammengesetztem Eifer das Reich der Wahrheiten zu erweitern sich bemühet hätten. Diese verdienen eine besondere Stelle unter den Vorzügen, womit unser Zeitraum für andern Zeiten glänzet. Ich habe nur jederzeit bedauert, daß solche gelehrte Gesellschaften bisher meistens in den Residenzen großer Fürsten ihren Sitz gehabt, und nicht auch wie die Musen auf dem Helikon unter den um sie

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/117&oldid=- (Version vom 1.8.2018)