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Major Ohara und die Madame Beauchamp einige Nachricht erhalten, persönlich kennen zu lernen. Jedermann drang sich zu ihm, um einen Mann, der zufälliger Weise nichts geringes beygetragen hat, Dero Ruhm in ein helleres Licht zu setzen, gleich einem ausländischen wilden Thiere in Augenschein zu nehmen; doch plötzlich riß sich dieser Panther von der Kette, ersahe unter allen Anwesenden mich zum Raube seiner Grausamkeit, sprang mir auf den Hals und würgete mich wie ein unschuldiges Lamm, das ist, er nöthigte mich unter vielen Drohungen, eine ehrenrührige Schrift wider Eu. Gnaden aufzusetzen, mit dem Vorsatze, solche der Welt durch den Druck öffentlich vor Augen zu legen, und dadurch Dero berühmten und heldenmüthigen Namen ein Klebefleckgen anzuhängen. Ich bin versichert, daß Sie mir als Dero eifrigsten Verehrer kaum werden zutrauen können, daß ich gegen Dero hohe Person die Feder angesetzt haben sollte; ich entsetze mich gegenwärtig vor mir selbsten

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/10&oldid=- (Version vom 1.8.2018)